Was für verschiedene Arten von Teilnehmern gibt es in der TARS?

 

Schüler

Unsere Schüler kommen mit verschiedenen Zielen und Interessen zu uns. Manche möchten sich einfach entspannen und Spaß haben, während andere hochkonzentriert trainieren. Beides ist in Ordnung. Das Wichtigste ist, dass unsere Schüler Fortschritte machen, ihre Haltung verbessern und zu mehr dauerhafter Entspannung gelangen. Jeder geht in seinem eigenen Tempo voran und kann selbst entscheiden, ob er das gesamte Spektrum des Tai Chi Chuan & Qi Gong erlernen möchte oder sich auf bestimmte Bereiche konzentriert.

 

Lehrerschüler

Wenn dein Interesse an Tai Chi Chuan, Qi Gong, Prävention und Kampfkunsttraining groß genug ist und du dich für andere Menschen begeisterst, wächst möglicherweise der Wunsch, selbst zu unterrichten. In diesem Fall kannst du mit der Lehrerausbildung beginnen, die je nach Modell und Trainingsmöglichkeit drei oder sechs Jahre dauert. Die Lehrerschüler erhalten ein intensiveres Training als normale Schüler und nehmen zusätzlich an speziellen Lehrertrainings während der TARS Ferien und zu besonderen Zeiten teil. Sie werden intensiv gefordert und weiterentwickelt.

 

Lehrer

Nach Abschluss der Ausbildung und erfolgreicher Abschlussprüfung bist du ein Lehrer mit über 1000 Trainings- und Assistenzstunden sowie umfangreichem eigenem Training. Du besitzt ein erweitertes Verständnis und alle erforderlichen Werkzeuge, um Schüler in jeder Situation zu unterrichten. Du hast eine solide Basis geschaffen, um dich selbstständig weiterzuentwickeln.

 

Tudi / Meisterschüler

Tudi ist ein traditioneller Begriff welcher in der chinesischen Kampfkunst je nachdem einfach „Schüler“ oder auch „besonderer Schüler des Meisters“ bedeutet. Solch ein „besonderer Schüler“ wird in der chinesischen Tradition mit einer Zeremonie („Baishi-Zeremonie“) in den Rang des Meisterschülers, und somit des nächsten Linienhalters, aufgenommen.

Die Tudis in der TARS sind solche „besonderen Schüler des Meisters“, allerdings ohne die traditionell chinesische Zeremonie, da ich sie unter „Westlern“ für unangebracht halte, aber das ist meine ganz persönliche Meinung. Ich selber wähle meine Tudis unter den Lehrerschülern aus die entsprechenden Einsatz und Motivation zeigen. Talent ist hilfreich, aber Einsatz ist alles.

Tudis erhalten je nach ihrem Kenntnisstand und ihren Fähigkeiten wiederum erweitertes Training das ihnen auf dem Weg zur Meisterschaft, dem Ziel eines Tudis, hilft.  Die Anforderungen an einen solchen Meisterschüler bezüglich seines eigenen Trainings, seines Verhaltens und seiner Studien sind deutlich höher als die an Lehrerschüler und Lehrer und erfordern viel Disziplin, Hingabe und Einsatz.

Natürlich muss man auch Prioritäten setzen, häufig grätscht einem der Hauptberuf unerwartet dazwischen, aber wenn man seine freie Zeit zielführend einsetzt ... was kann man da als Meister mehr erwarten? Wenn doch alles drüber und drunter geht wird pausiert und dann wieder mit dem verschärften Training angefangen wenn alles wieder etwas ruhiger geworden ist.


Meisterschaft

Was bedeutet Meisterschaft? Was bedeutet der Titel (Lehr-)Meister?

Auch dieser Begriff wird vielschichtig gedeutet und man kann Tage im Internet damit verbringen sich all die vielen Interpretationen anzuschauen.
Für mich hat der Meistertitel in der Kampfkunst den gleichen Stellenwert wie der Meistertitel im Handwerk. Er bedeutet,dass man das was man tut, sein Arbeitsfeld, gemeistert hat. Dazu gehört nicht nur das Handwerkliche Können (die Kampfkunst), sondern auch die entsprechende innere Entwicklung. Ist das, das Ende der Fahnenstange? Bei Weitem nicht! Wenn man vorher schon angefangen hat sich zu entwickeln so hat man nun nicht nur viel weitere Möglichkeiten, sondern auch die Verpflichtung weiter zu forschen, zu experimentieren und traditionell überliefertes Wissen und Methoden mit modernen Erkenntnissen zu überprüfen und gegebenenfalls zu erweitern oder verbessern. Dabei muss man natürlich immer darauf achten, dass man nicht "das Kind mit dem Bade ausschüttet“ und sich in eine Idee verrennt, sondern muss alles doppelt und dreifach prüfen und das Ego dabei außen vor lassen. Damit kann man ein kleines Stück zu seiner jeweiligen Fachrichtung beitragen und die nachfolgende Generation besser und besser machen.

Es gibt natürlich auch starke Traditionalisten welche nichts ändern wollen und alles exakt so behalten wollen wie es ist – jeder wie er mag. Meiner Meinung nach ist Stillstand nicht hilfreich, da wir sonst auch alle noch immer mit dem ersten Automobiltyp fahren würden der je entwickelt wurde :)

Wann ist man ein (Lehr-)Meister?

Es gab einen Zeitpunkt (2010) zu dem ich selber zum Meister ernannt wurde und das ist auch der Maßstab den ich an meine Tudis anlege. Wenn sie meinen damaligen Stand erreicht haben (jahrelanges Training -  viele tausende Stunden in Formen, Partnertraining und Kampftraining, nationale/internationale Unterrichtserfahrung in Grundlagen und Details, umfassende Theorie, Wissen um Prävention, Körper- und Biomechanik für den interessierten Laien, eigene innere Entwicklung und geistige Haltung, etc.) werden sie zu Meistern ernannt – so einfach ist das :)

Darum auch "Lehr-Meister", man muß das System auch lehren können.

 

Viel Spaß beim Training,

Sascha